Geschichtlicher Überblick

In so ziemlich jeder Kultur findet man hypnotische Beeinflussungen. Überliefert sind aus dem Altertum der Tempelschlaf sowie Heilzeremonien unter Trance, allerlei Besprechungen und Beschwörungen von Krankheitsgeistern und vieles mehr.

Schon die Griechen, Ägypter, Chinesen und anderer Völker behandelten Krankheiten  durch die Anwendung von Amuletten, durch verschieden Einschläferungsmethoden und besondere Bedeutung besaß die Heilmethode des Handauflegens. Die Überlieferung erzählt, dass die römischen Kaiser Claudius und Vespasianus manches Leid ihrer Untertanen durch bloßes Handauflegen heilten. In ägyptischen Schriften wird von einem Jungen erzählt, der mit Hilfe eines reflektierenden Gegenstandes in eine Trance bzw. Hypnose versetzt wurde. Dies wurde möglicher Weise auch für verschiedene Zwecke eingesetzt. Auch im 6.Buch Moses finden sich Stellen wo durch Besprechung Wunden gestillt werden. Ebenso wie die Hand Jesus Christus heilen konnte, tauchen in allen Zeitepochen Persönlichkeiten auf, die ähnliche  Wirkungen erzielten.

Erst im 16. Jahrhundert entwickelte Paracelsus eine Theorie dieser heilenden Einflüsse. Er unterschied zwischen zwei Formen magnetischer Energie: einen "kranken" Magnetismus und einen "gesunden". Die Heilung von Krankheiten geschieht demnach dadurch, dass der Magnetismus eines Gesunden, den des Kranken an sich ziehe und hierbei neutralisiere. Paracelsus verwendete bereits Magnete zur Blutstillung und Krampfbehandlung. Diese Lehre vom Magnetismus wurde durch die Freimaurer und Rosenkreuzer weiter gegeben und auch im medizinischen Bereich angewandt.

Mitte des 18. Jahrhunderts kamen Leidende in die württembergische Stadt Ellwangen, um sich von Pater Joseph Gassner helfen zu lassen. Er galt als einer der berühmtesten Heiler seiner Zeit und konnte während seiner Behandlungen bei den Kranken Krämpfe, Starrezustände und Wutausbrüche hervorrufen. Gassners Praktiken passten schlecht zu dem neuen Zeitgeist der Aufklärung in Politik und Wissenschaft. In München gab es eine Untersuchungskommission, die einen gewissen Dr. Mesmer einlud, um die Praktiken des Pater Gassners zu beurteilen. Mesmer gab bekannt, eine neue Entdeckung gemacht zu haben, die er den Tierischen Magnetismus nannte. Er demonstrierte durch bloßes Fingerauflegen bei verschiedenen Patienten, dass er die gleichen Erscheinungen wie Gassner hervorrufen könne. Er berührte verschiedene Personen, die sogleich in Krämpfe verfielen und konnte durch eine zweite Berührung diese Krämpfe wieder aufheben. Mesmer widerlegte nicht die Erfolge von Gassner, sondern entwickelte einfach eine neue fortschrittlichere Theorie.

Diese Theorie war eine Mixtur aus naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und Esoterik. Mesmer legte bei seinen Patienten Magnete auf den Körper und beobachtete dabei eigenartige Begleiterscheinungen: Beschwerden verschwanden oft schlagartig, und die Patienten berichteten häufig über Kribbelempfindungen in verschiedenen Körperteilen. Mesmer erkannte bald, dass es nicht allein die Kraft der Magnete sein konnte, die diese Erscheinungen hervorriefen, sondern es musste noch zusätzlich etwas anderes geben, das durch die Magnete Ausgelöst wurde. Mesmer glaubte, dass es ein Fluidum gäbe, welches mit Hilfe von Magneten gebündelt werden konnte.

Dr.Braid ein Arzt aus England erfand dann den Begriff Hypnotismus den er aus dem griechischen Wort (hypnos = Schlaf) ableitete.

Bald darauf gab es in England die ersten chirurgischen Eingriffe unter Hypnose. Aber trotz dieser Erfolge und einer weiter glaubhaften Theorie setzte sich die Hypnose nicht durch.

Die „Schule von Nancy“ unter Leitung von Dr. Bernheim in Frankreich und in Paris der Leiter der „Salpetriere „ Dr. Charcot entwickelten zwei unterschiedliche Theorien. Charot war der Meinung, dass die Hypnose ein pathologisches Phänomen sei, während Bernheim die Hypnose auf bloße Suggestion zurückführte. Ihr Streit bewirkte am Ende aber nur, dass die Hypnose wieder in die Vergessenheit geriet, obwohl Einzelne die Hypnose immer wieder einsetzten.

Als dann wieder Anfang des 20.Jahrhunderts einige systematisch begannen sogar bei chirurgischen Eingriffen die Hypnose wieder anzuwenden, wurde das Lachgas erfunden und die Hypnose versank abermals in Vergessenheit.

Zwei australische Ärzte besannen sich dieser Methode wieder während des zweiten Weltkrieges, als ihnen in den japanischen Gefangenenlagern die Narkosemittel verweigert wurden. Sie veröffentlichten nach dem Krieg dann einige Abhandlungen in denen sie berichten, sogar schwerste Operationen wie Amputationen und die Entfernung von Projektilen und Granatsplittern unter Hypnose unternommen zu haben. Überraschend war für sie auch die immer wieder zu beobachtende schnell Abheilung der Wunden und die Genesung der Verletzten.

Aber erst durch Milton Erickson wird die Hypnose in neuerer Zeit immer bekannter und auch anerkannt.